Corporate Twitter für Unternehmen

Beruflich beschäftige ich mich immer wieder mit Social Media Strategien. Dabei spielt Twitter natürlich unweigerlich eine große Rolle. Inspiriert von diesem T3N Artikel setze ich mich etwas näher mit dem Thema Twitter für Unternehmen auseinander. Auch wenn sich Twitter in Deutschland nicht komplett durchgesetzt hat, bietet es für die Online-Kommunikation ein großes Potential. Viele Journalisten sind auf diesem Kanal aktiv. So kann man diesen auf einem einfachen Weg neue Informationen rund um das eigene Unternehmen zukommen lassen.

Corporate Twitter BASF
Corporate Twitter BASF

Auf den ersten Blick ist Twitter schnell und unkompliziert. 140 Zeichen hier und ein Retweet dort, und schon läuft das Ganze. Kommuniziert wird in Echtzeit. Wichtig ist, dass man seinen Followern etwas bietet. Wie auch auf anderen Plattformen wollen die Nutzer hochwertige Inhalte. Am besten sind exklusive Inhalte. Nutz man einen Account zum einen um Kunden etwas zu bieten und zum anderen um Journalisten zu informieren, muss man hier ein Gleichgewicht finden.

T3N zufolge werden auf Twitter oft die folgenden Ziele verfolgt:

  • Aufbau eines Images (Branding)
  • Neuigkeiten und Informationen aus dem Unternehmen (Journalisten und PR)
  • Recruiting
  • Vorstellung neuer Produkte

Um auf Twitter als Unternehmen erfolgreich zu sein benötigt man eine Strategie.

Twitter Strategie für Unternehmen

Als erstes muss man die eigenen Ziele definieren. Diese sollte in erster Linie nicht sein „1.000 Follower in 2 Wochen“ sondern welche Form der Inhalte man über den Kanal publizieren möchte. Die Ziele sollten dabei natürlich zur gesmaten Marketing-Strategie passen.

Definiere die Nutzung des Accounts. Teile den Kunden mit, ob du einen Kundendienst bieten willst oder nur Journalisten informieren möchtest. Die Kunden wissen woran sie sind und es bleiben verärgerte Kunden erspart.

Bevor man voll loslegt sollte man die eigene Zielgruppe bei Twitter untersuchen. Brauch man vielleicht mehrere Kanäle, um Inhalte zielgerichtet zu publizieren, oder reicht ein einzelner Account. Betrachtet man ein großes Unternehmen wie Siemens, so wird diese Aufteilung auf verschiedene Accounts ja nach Zielgruppe sehr deutlich.

Ein Augenmerk sollte auf die Gestaltung des Twitter-Accounts gelegt werden. Intern muss geklärt werden, welcher Unternehmensbereich twittert und die Hoheit über die Inhalte hat.

Als Unternehmen kann man wie als natürliche Person jemanden Folgen. Man sollte es sich genau überlegen, wem man folgt und nicht einfach drauf los legen. Kunden betrachten dies zum Teil sehr genau.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Content-Strategie. Hier spielt die Planung eine wichtige Rolle. Welche Inhalte werden getwitter, retweetet und so weiter. Dies sollte alles vorher genau definiert werden. Eigene Inhalte aus Blogs oder von YouTube sollen getweetet werden. Damit zeigt man die eigenen Kompetenz. Für Kunden sollten sogenannte „Leckerbissen“ veröffentlicht werden. Im besten Fall drücken diese auf „Retweet“ und man erreicht viel mehr Nutzer als die eigenen Follower.

Ein wichtiger Punkt ist die Authentizität dazu sollte man sich bei bestimmten Aktionen auf Twitter beteiligen oder bekannten Followern auch mal zum Geburtstag gratulieren.

Zeitplanung für Twitter

Der wichtigste Punkt ist die Zeitplanung. Viele Unternehmen die mit Twitter Anfangen haben keinen eigenen Mitarbeiter für Social Media. Das bedeutet ein Mitarbeiter aus dem Marketing oder der PR-Abteilung übernimmt dies am Anfang nebenbei mit. Gerade hier sollte man sich einen festen Zeitplan festlegen, wann man etwas twittert. Mit diversen Tools kann man Routine-Tweets auch automatisiert versenden. Dann muss man nur noch mehrmals am Tag prüfen, wo man erwähnt wurde etc. Ansonsten besteht die Gefahr, dass man zu viel Zeit auf diesem Social Media Kanal verschwendet und sich darin verliert. Der Chef wird es am Ende sicher „danken“.

Über den perfekten Zeitpunkt für einen Tweet kann man trefflich streiten. Ich bin immer der Meinung, dass es für kein soziales Netzwerk den perfekten Zeitpunkt gibt. Je nach Netzwerk, Zielgruppe und Thema kann dieser sehr stark variieren. So kann es als Unternehmen sein, dass ich Vormittag am besten Journalisten erreiche und Nachmittag eher die Kunden. Zu beginn der eigenen Aktivitäten muss man dies einfach sehr genau beobachten und die Strategie darauf einstellen.

Hat man sich dazu entschlossenen einen Twitter Account zu starten, dann sollte man die bestehende Kundenbasis benutzen, eben jenen bekannt zu machen. Auf der Webseite oder in Newslettern kann man die Kunden darauf aufmerksam machen und je nach Branche kommt man so schnell zu vielen Followern.

Jeder der sich schon etwas mit sozialen Netzwerken beschäftigt, kennt den Begriff „Shitstorm“. Bevor man loslegt sollte man sich überlegen, was kann ich tuen wenn ein Shitstorm über das eigene Unternehmen losbricht? Wie reagiere ich richtig? Welcher Vorgesetzte muss alarmiert und hinzugezogen werden? Wer darf was schreiben und dementieren / kommentieren. Viele Journalisten nutzen Twitter. Es kann schnell passieren, das Sachen die heute noch bei Twitter stehen morgen schon auf der Webseite einer Zeitung zu finden sind und dort ungleich mehr Kunden erreichen kann. Daher sollte hier eine Strategie oder Checkliste vorbereitet werden.

Wie sieht der perfekte Tweet aus?

Gerade bei den 140 Zeichen passiert es vielen, dass man schnell etwas tippt und dann abschicken. Dies ist natürlich nicht unbedingt empfehlenswert. wie so oft in sozialen Netzwerken heißt es hier: Erst denken, dann schreiben. Björn Tantau hat dazu einen Beitrag geschrieben und eine gute Infografik eingebunden.

Hier kurz die wichtigsten Punkte:

  • Auf Rechtschreibung und Grammatik achten
  • Hashtags im Beitrag verwenden, aber nicht mehr als 2
  • eine klare Handlungsempfehlung formulieren
  • Wörter abkürzen
  • URL verkürzen, so spart man Platz
  • 20 Zeichen übrig lassen, so können andere Nutzer leichter Retweeten

Corporate Twitter für Unternehmen

In Deutschland haben hier noch viele Unternehmen Nachholbedarf. Einige nutzen es noch gar nicht während andere lediglich Inhalte über den Social Media Kanal pushen und nicht wirklich interagieren. Als gute Beispiele sind hier noch mymuesli und Kirstin Walther genannt. Beide pushen ihre Inhalte nicht einfach ins Netzwerk, sondern interagieren auch und haben entsprechend viele Follower. Klar, sie erreichen nur eine bestimmte Zielgruppe, aber ich denke betrachtet man beide Accounts genauer, so kann man sich hier etwas noch etwas lernen.

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